Schwung
(Aczél, Endre)
Laut einer Meinungsumfrage würde Dreiviertel der Wahlberechtigten wieder wahlen, wenn wir jetzt die Wahlen hätten. Dies ist ein unruhiger Zahl. Für mich bedeutet es mindestens, dass das Arbeitervolk 4 Monaten nach den Wahlnen immer noch aufgeregt ist; würde gerne wahlen, ablösen (wiederholen), ginge gerne.
Aber diesmals anders. Die Parteipreferenzzusammensetzung der Wählnbürger änderte sich grundstürzend. In diesem mehr als 70ollen massenmäßig auch Solche, die im April FIDESZ (Allianz der Jungen Demokraten)gewählt haben inbegriffen sein.
Sichtbar ging das Nachzählungsunternehmen schief. Mit demÜbernahme der Schwindeltheorie der MIÉP (Partei des ungarischen Recht und Leben) und mit der wochenlangen Erregung der Bürgerkreise, hat die FIDESZ eine epochale Sünde begehen. Beiseite (auch) gegen sich selbst. Der Wahlbürger glaubte – und auch noch heute glaubt - nähmlich nicht, dass das von den Kompetenten der Orbán – Regime gerecht ausgesprochene Ergebnis falsch war; ahnte die Fälschungen da, wo man Nachzählung rief. Richtig. An diesen Seiten haben wir mehrmals zusammengefasst, dass das politische Verständnis des Volkes gut funktioniert.
Ebenso ging der „Fall Medgyessy” schief, die zweite Etape des „Zurückläuten”. Man siht, dass, die Popularität des langsam zum Polizistenspitzel geniedrigte Ministerpräsidenten immer mehr zunimmt, währenddessen die von Orbán sinkt. Trotz des Fleißes von László Balogh MDF (Ungarischer Demokratischer Forum) – Abgeordnete, die Leute sehen einen völlig anderen Ministerpräsidenten, als man ihn sehen ließe; vielleicht brürht sie die Ruhe des Ministerpräsidenten. (Orbán ehöhte unser Adrenalinniveau, Medgyessy sinkt es.) Vielleicht berührt sie auch, dass einem – mit der gesegnete Tätigkeit der Natur – die Leitung der Verteidigung gegen die Überschwemmung schlicht geling. Die Fähigkeit, die Erudition, das Wissen der Wasserfachleute wurde ungewollt auch an die neue Besitzer der politischen Macht hinüberleitet. Die machten, was sie sollten: sprachen nicht, und erregten das Aufsehen noch weniger.
Inzwischen bekam die „bürgerliche (Recht)seite” noch eine riesengroße Orfeige. Sie „enthüllte” Medgyessy, in Tausch wurden auch irhe Prominenten „enthüllt”, nur in viel größerem Maß. Diesen Vorgang in Bewegung zu setzen – mit den Worten von Talleyrand -, war mehr als eine Sünde, dies war ein Fehler: auch dies wird in den Zahlen des „Wen würden Sie wählen?” rückspiegelt. Die Lage wird durch die hastige Lügen einiger Enthüllten noch weiter schwierigt. Das Volk, auch wenn es so komisch ist, hält diese Sünder, nicht Medgyessy. Da sie Wein getrunken und Wasser predigt haben. So einfach ist es. Der Wahlbürger vereinfecht sich die komplizierte Dinge.
Ich weiß, ich soll hier auch darüber sprechen, wie viel der lebensniveau- und Allgemeinbefindenverbessernder 100-Tage Programm und seine finanzielle (Lohn)konsekvenzen über die Popularität der Regierung gehoben hat. Aber ich meine, nicht dieser Schritt selbst war so „stark”, sondern ihr Kontrast zu den mal boshaften, mal ungeschikten Scritte, personelen Störungen, schlechten Antworten der FIDESZ – Opposition. Dies soll man hinter den Popularitätsdaten sehen. Ein Faktum ist, dass wegen dieser eigentümlichen Kontrast-Konfiguration einen größeren Anfangsschwung bekommen als die FIDESZ 1998, als sie – einige Monate nach den Wahlen – die Postbank „in Ordnung gebracht hat und ihre Popularität eine sehr kurze Zeit lang sehr hoch schwang. Bis Kaya Ibrahim (Verschwundene Personen kauften ehemalige Unternehmen FIDESZ-Politiker und irher Familie. Verbindung zu den Politiker konnte man nicht beweisen) und zu seiner Abschlagung rausgefundene Überwachungsaktion (Promintente FIDESZ-Politiker seien aus Staatsgeld überwacht worden. Beweisen konnte man „nur”, dass Zoltán Pokorni, ex-Präsident der FIDESZ, überwacht worden war) kam. Wer dazu Lust hat, darf darum beten, damit die Sozialliberalen sowas nicht haben werden.
Népszabadság, 2002.08.28.