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Bolgár, György*: Die unschuldige Jungfrau

Friderikusz sei Danke, stellte sich wieder heraus, dassdem Volk in der Presse objektiv zu dienen schwer ist. Auch diejenigen, die nicht im Dienste der Öffentlichkeit stehen, sonder in dem einer Privatbesitzer, der nicht das Durchführen nedeliger Bedingungen, wie zum Beispiel mit dem Mediengesetz verschwerte Medienbehörde, und dessen beschwerdende Kommission. Ich atme tief ein – da es um zu mir nahe stehende Tageszeitungen geht – und erkläre es.  
Es gibt ja einen unapetitlichen Skandal, dessen wirklicher Inhalt Zero ist.  
 
Auf dem Anrufbeantworter des auf die Direktorschaft des Staatstelevision bewerbende Friderikusz ließ Ildikó Lendvai, die Fraktionsleiterin der MSZP (Ungarische Sozialistische Partei) eine Botschaft, dies stohl und veröffentlichte jemand. Nun: Wenn diese Botschaft davon handel würde, wie die Sozialisten die Kuratoren der Oppositin „kaufen” oder erpressen versuchen, wie sie den zu ihnen so nahe stehenden Sándor mit gemeinen, gesetzwiderlichen Mitteln versuchen wählen lassen, hätte ich die Sensation verstehen, und hätte vielleicht auch verzeihen, dass der Losbrecher des Skandals so gemein war. Aber nein, in der Botschaft versicherte den Riporter nur darüber, dass sie und Peter ihn unterstützen. Wozu sie beide Recht haben, wie auch nicht verboten oder unmoralisch ist, dass sie es auch dem TV-Kuratoren der MSZP sagen.  
 
Aber der wichtigste Teil des viel verfluchten Mediengesetzes ist nicht, dass die Politik nicht in den Staatsmedien eingriffen darf, sondern, dass die Regierung keine einseitige Erpressung auf sie ausüben darf. Darum hat man das Institut der Kuratoriumsdierektorschaft erfunden, wo die Regierung und die Opposition in Gleichgewicht stehet, (welcher Gleichgewicht momentan Oppositionsmehrheit bedeutet) und was nur mit einer Merheit von 2/3 einen Direktorkandidat empfehlen (oder Direktor abdanken lassen) kann. Also vergebens unterstützt Medgyessy (Ministerpräsident) Friderikusz, er hätte auch noch die Unterstützung Orbáns (oder mindestens die von Dávid /MDF-Parteichef/ und Torgyán /FKgP Parteichef/, da – wer hätte es geglaubt? – auch sein Delegierter noch im Kuratorium sitzt). Diesnach war ich ganz verzweifelt, wenn meine Lieblingzeitung (diese!) im Redakteursartikel kritisierte, weder Friderikusz, noch die Leitung der MSZP (wessen Aufgabe neben jemandem –einem guten Kandidaten – stehen) sich nicht schähmt, ergo wir hätten uns wegen dem Skandal uns schähmen.  
 
Aber meine Lieblingszeitung war leider nicht alleine. Laut der auch linksliberal genannten Bulvarzeitung hat man schon rausgespielt, „Fridi” (Nickname von Friderikusz) wird TV-Direktor. Während die Redakteurs wissen sollten, MSZP alleine kann es nicht rausspielen. Nur mit der SZDSZ und mit einem Teil der Opposition zusammen. Geschweige (Nein!) meinen dritten Liebling, was in einem Kommentar auf den Augen von Lendvai wirft, dass sie früher darüber sprach, wie unverschämt die Orbán-Regierung in den Staatsmedien eingrifftt. Entschuldigung (Nein!), aber die Orbán-Regierung griff doch unverschämt ein, da er nicht die Kuratoren der Opposition ins Kuratorium einsitzen ließ, und alleine darüber entschied, wer der TV-Direktor sein soll. Wenn aber die Sozialisten einen Kandidaten jetzt unterstützen, griffen gar nicht ein, da sie ihn alleine nicht wählen können. Und wenn die linksliberale Medien die unschuldige Jungfrau spielen, dass böse Politiker, ihr dürft in den heilig und unverletzlichen Medien nicht eingriffen, dann kommen sie wegen Grobheit, riesige Antipathie gegenüber dem zu erfolgreichen und manchmal vielleicht eingebilbeten Kollegen und wegen der Wunsch nach dem jetzt vielleicht erreichbaren Objektivität auf ungerechte Folgerungen.  
 
Und warscheinlich wegen der Angst. Davor, dass die (FIDESZ-) Kommunisten vielleicht noch rückkehren können, machen wir so, als ob die Sozialisten ebenso unverschämt in den Medien eingriffen würden, als die. Obwohl die Objektivität nicht die aufrechterhalten Scheinen, Scheingleichgewichten, sondern das richtige Beurteilen eines Nachrichtes ist. Sollte sein.  
 
* Der Autor is Purlitzer-Preisträger.  
 
Magyar Hírlap, 2002.09.28  

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Letzte Änderung am 6.10.2002
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