Pilhál, György: Glockenstop
Péter Agárdi, MSZP-Radiokurrator stört die Mittagsglocke. (Wahrscheinlich läutet der Glockenschwengel zu laut, der Glockengießer hat ihn sicherlich zu groß gemacht – vielleicht war es Áron Gábor*, vielleicht ein anderer, egal.) Péter Agárdi hat die Augenbraunen zusammengezogen. Dies ist deshalb möglich, da jezt die Sozialisten an der Macht sind, Medgyessy Geheimagent-Ministerpräsident (D-209) steht jetzt am Soundhack, Laci Kovács hilft ihm.
Péter Agárdi stört die Glocke.
Aber uns stört Péter Agárdi. Mit einer kleiner Geschicklichkeit könnte er den Platz verlassen, wir könnten von seiner Anwesenheit absehen, unser Allgemeinbefinden würde sich sogar verbessern.
Agárdi und die Glocke! Mein lieber Herrgott!
Der Agárdi soll aber den Overal anziehen. Damit er in solche Geisteshöhen kommt: Bitte mit dem Glocken aufhören!
Achten Sie auf mich, guter Peter! Sie werden schon längst nicht mehr existieren, wenn auf der Wellenlänge des Ungarischen Radio um Zwölf mittags der Glockenklang hörbar wird. Und wir werden uns darüber freuen, unser Herz wird schneller schlagen, wir werden seufzen. Wir werden an unsere Geschichte denken. Wir werden unser Kopf aufheben – auch wenn es Ihnen stört.
Péter Agárdi hat mit dem Mittagsglocke Probleme. Sind der Sonnenaufgang und der Gang der Sterne in Ordnung, Herr kurátor? Oder auch daran sollen wir ein wenig richten? Und die Vollmond?
Ich hab schon vergessen, in welcher Partei Péter Agárdi Hofjunker ist – jetzt hat men mir gesagt, er ist Sozialist vom Köztársaság – Platz, also ein alter Glöckner, die Sozheimatsverdienste hängen an ihm, darf ich die Aufzählung verlassen? (Im ungarischen Who is who? Steht alles drin.
Möchte der hibernierte Parteisoldat Péter Agárdi Glockenstop?
Sowas wird es nicht geben, Péter, leb dich nicht hinein. Die Glocken werden im Mittag, an den Messen, um die Toten läuten. Sozialister Kurator wird den Glockenschwengel nicht niederhalten. Er wird läuten und wir werden laut sein. Baum, baum…
Magyar Nemzet, 2002.09.03
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