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Hören wir nicht auf dem Halbweg auf

(Bayer, Zsolt
 
László Salgó Landespolizeihauptmann – früher irgendein Geheimagent – hält gefährlich, dass das Volk demonstriert. Viele, an vielen Orten. László Salgó Landespolizeihauptmann – früher irgendein Geheimagent – meint, die Anmeldungsfrist soll erhöht werden, gleich fast mit 200damit die Polizei „den Standpunkt der Volksvertreterbehörde oder der Gericht darüber erfahren kann, ob die Veranstaltung ihre Funktion behinder hätte”. Da laut László Salgó Landespolizeihauptmann – früher irgendein Geheimagent – „sollte man verbieten, am Gebäude und in der Umgebung der Volksvertreterbehörden (besonders des Parlaments) und der Gericht (z.B. Oberste Gericht) öffentliche Veranstaltungen zu organisieren. (Zittaten aus dem Népszabadság.)  
 
Perfekte Ideen, aber meiner Meinung nach dürfte László Salgó - früher irgendein Geheimagent – auf dem Halbweges nicht aufhören. Wenn wir verbieten, nicht genehmigen, wie in den glücklichen siebziger Jahren, (wenn die „Mitglieder der feindlichen Opposition” systemwidrige Demonstrationen veranstalteten), machen wir es ordentlich. Es soll Die Ordung herrschen!  
 
Zuerst: nicht nur vor dem Parlamentsgebäude soll man Demonstrationen verbieten, sondern auch vor den Zentralhäuser der Regierungsparteien. Auch die Regierungsparteien bemühen sich ja an der Bau des Sozialismus (oder bald der Sozialdemokratie – János Kádár und Anna Kéthly an selber Seit, Herrgott!) rund um die Uhr, mit Demonstrationen darf man sie ja nicht stören. Von heute an darf man nur vor den Zentralhäuser demonstrieren, mit kötél um den Hals.  
 
Ziehen wir aus der Reihe der fürs Demonstrieren geeignete Plätze den Parzell 301 der öffentlichen Friedhofes, da die ehemalige Mörder, und Genossen der ehemaligen Mörder da ruhig und schön sich erinnern wollen, den provokanten Dasein ehemaliger Opfer und Verwandten braucht man nicht. Nach meiner Meinung kann auch der Batthyány-örökmécsesrausfallen, da er ist ganz nah zum Parlament, außerdem war er emblematischer Ort systemwidriger Demonstrationen, und heute ist doch klar, dass man systemwidrige Demonstrationen nicht braucht.  
 
Da der System kam an freinen Wahlen zurück.  
 
Auch an der Petőfi-Statue soll man nicht ewig demonstrieren, die soll man dem Demszky (Hauptbürgermeister von Budapest) geben, irgenwo soll er auch den regenschirm öffnen können, wenn es „braun” regnet. Meiner Meinung nach sollte man die gegen die Regierung Demonstrierende zur dritten Gleis des Bahnhofes von Rákosrendező weisen, dort stören sie keinen.  
 
Wieter: auch die Teilnehmerzahl der Demonstrationen soll geregelt werden. So viel Leute dürfen ja ohne Kontrolle nicht am Rákosrendező herumbummeln.  
 
Und wenn wir damit fertig sind, haben wir nur noch ein Problem. Nämlich ist es schwer, im Voraus zu sagen, wieviel Leute an einer Demonstration teilnehmen werden. Darum scheint es nützlich zu sein, den Absicht der Opposition mit Geheimagentnezen zu forschen, eingebaute Leute könnten die Imbiße, Treffpunkte der Oppositionellen, Zentralhäuser der Oppositionsparteien und öffentlich Toilettes erobern.  
 
Wie damals, wenn die Mitglieder der „feindlichen Opposition” systemwidrige Treffen hielten.  
 
Diesen letzten wird László Salgó Landespolizeihauptmmann am besten lösen. (Früher irgendein Geheimagent.)  
 
Magyar Nemzet, 01.10.2002.  

(c) Bettina Wagner - Diese Website wurde mit Hilfe von Populus generiert.
Letzte Änderung am 10.11.2002
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