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Táncsics's Abend

(Dési, János
 
Einerseits für die Pressefreiheit zu demonstrieren ist eine gute Sache. Táncsics aus dem Gefängnis befreien, darum kämpfen, dass die Staatstelevision sich wirklich wirklich um die öffentliche Dinge kümmere – na, dies ist wirklich eind braver Ziel.  
Andererseits ist witzig, vor dem alten Zentralhaus des MTV (Ungarischer Television), was in dem vorigen Zyklus zu billig verkauft wurde, auf dem Szabadság Platz zu demonstrieren. Spaßig ist, wenn für diejenigen demonstirert wird, die von einem FIDESZ (Allianz der Jungen Demokraten)-Abgeordnete, für kurze Zeit TV-Direktor, mit hoher Abfertigung verlassen hat, bevor er mit einer Abfertigung, wofür ein Lehrer vielleicht ein Leben lang arbeiten soll, das Fernsehen verlassen hat. (Laut den Nachrichten haben die Herren gut verdient, und haben ihr Geld immer rechtzeitig bekommen, im Gegensatz zu einigen Publizisten.)  
Unerst ist, auch wenn es Viele wollen, dass einige Leute den Zustand, dass die Lieblinge der Regime offen verblendete Sendungen machen dürfen, konservieren möchten. Inzwischen verschwinden die Sponsoren und die Zuschauer. Nur die Schulden bleiben. Man brauchte weitere und weitere Milliarden, und die Geldsummen würden zu einigen Freundeskreisen gelingen. Die Television richtet in seinem jetztigen Zustand mehr Schaden an, als des „Hochwasser des Jahrhunderts”. Für den Wieberaufbau nach der Überschwemmung brauchte man 6,8 Milliarden, für das TV würden noch mehr nötig.  
Genau wissen es diejenigen, die den sehenswerten show vor dem alten TV-Zentralhaus geplant haben. Natürlich wissen sie es. Aber die Opposition ist ohne Ziel geblieben, und die Lieblingsgummiknochen der Rechten – oft sogar Rechtsradikalen – ist hier die Presse, das Fernsehen, danach kann man ruhig greifen. Andererseits petzt dies über die Denkungsart der Organisatoren. Einerseits soll man demonstrieren, da Rummel braucht man – weil die Chance, dass die verwirrte Organisation der Bürgerkreise aus Staatsgelder ein Staatsfernsehen bekommt, ist niedrig. Andererseits ist diese Aussage interessant: für Parteipropagande braucht man Staatsgelder. (Na ja, auch daran darf man sich nicht wundern, wenn wir an die Übung der vorigen Jahren denken.)  
Eine Zeitlang sah es so aus, als ob mit dem verrückten Idee der „Zwei Ungarn” etws erreichbar wäre. Aber – mindestens die Meinungsumfragen sollten uns darauf merksam machen – heute ist schon sichtbar, dass es nicht funktioniert. Es gitbt ein Ungarn, und darin zum Glück Leute mit vielen verschiedenen Meinungen. Und diese diverse Meinungen sollen auch in den Staatsmedien erscheinen. In den Rahmen des Berufes und der Ration. Aber in normalen Demokratien kann es nicht einfach maßregelt werden. Zum Glück.  
Danach wäre wissenswürdig, was wichtig ist. Während hier man über das Staatsfernsehen diskutiert, läuft die Diskussion im Johannesburg über die Zukunft der Erde, trotzdem spricht keiner darüber. Also, es wäre wichtig, darüber nachzudenken, während der arme Táncsics trüb im Gefängnis sitzt.  
 

(c) Bettina Wagner - Diese Website wurde mit Hilfe von Populus generiert.
Letzte Änderung am 10.11.2002
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