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Auge in Auge

(Galló, Béla
 
In der Politik ist die logisch einfachste Lösung die schwerste. Beonders ihr eigenes Duell mögen die Politiker ein Null-Summen-Spiel halten. Entweder, oder. Alle ander Lösungen sind viel weniger süß. Auch Erzsébet Gy. Németh und Gábor Demszky können so denken, die – während beiden Pál Schmitt besiegen wollen – heutzutage Auge in Auge stehen.  
 
Logische Lösung wäre, sich zu vereinigen, und einander das politische modus vivendi anzubieten. Der bekanntere und Laut Meinungsumfragen weit populärere Demszky könnta zum Beispiel mitteilen, aus Gy. Németh könne eine wunderbare Stellvertreterin werden, wenn sie – wie es auch der heutige Hauptbürgermeister wolle – es annehmen würde. So eine charmante Invitation kann man nicht ablehnen, besonders wiel die Wahlen Laut den bisherigen Daten keine große Erfolg für Gy. Németh bringen können. Zwar das Ergebnis der Wahlen nicht die Meinungsumfragen bestimmen (erinnern wir uns an den Frühling), aber es gibt keine Zeit mehr, den Verhältnis der Popularität zu drehen. Dazu brauchte man einen Wunder, oder ein plötzlichen Trendwechsel verursachender Ereignis. Im Gegensatz zum Wunder hat man auf ein Kompromiss eine Chance. Vielleicht auch der Zwang. Demszky, wenn er zum vierten mal Hauptbürgermeister gewählt wird, wird es schwer haben, gegen den Gy. Németh unterstützenden sozialistischen Bürgermeister zu „regieren”. Die Sache steht so, dass er wiedergewählt wird, aber in den Stadtbezirken und in der Generalversammlung werden die Sozialisten eine bedeutende Mehrheit haben. Währenddessen könnte eine ausgeglichenee sozialist-konservative Proportion den Raum des liberalen Hauptbürgermeister erweitern, also ihm wäre gut, wenn die Ergebnisse nicht die sozialistische Prophezeihungen beweisen würden. Aber dies ist ebenso unwarscheinlich, wie der Sieg von Gy. Németh, also Kopromisszwang bleibt. Gábor sollte also logischerweise Erzsébet ein Angebot bieten.  
 
Sie sollte einsehen, dass sie in die Meisterschaft spät genannt wurde (eine andere Frage, warum). Bekannt sein ist zwar nicht alles, aber zählt viel, und dazu braucht man – ist beweist – viel Zeit. Es kann passieren, dass sie nur die Dritte wird, was nicht für sie ein Prestigeverlust wäre. Was die Sozialisten nur dann riskieren würden, wenn die Kandidaten nur Demszky und Gy. Németh würden. Also wenn Pál Schmitt nicht Kandidat wäre oder er aus einem nicht vorher gesehenen Grund abdanken würde. Aber er ist Kandidat und wenn die Kandidatin des MSZP in der rosa- ’Schuldigung, nelckerote Hauptstadt nur den dritten Platz erreichen könnte, auch wenn die Bezirke und die Generalversammlung nelckerot sind, wäre es für ihnen eine Blamage. Noch dazu die sozialistische Kandidatinobwohl sie sich spät meldete, gerade deshalb noch viel Zeit hat. In Sechzehn Jahren können alle Politiker, auch Demszky langweilig werden, ist gar nicht sicher, dass sie auch zum Fünften mal wiedergewählt wird. Als seine Stellvertreterin kann Gy. Németh in einer günstigeren Medienposition sein, als je zuvor. Nicht nur der Generalversammlung, sondern auch allen könnte sie ihre Pläne bekannt machen, merkwürdiger könnte sie die Interessen der Stadt dienen. Wenn Gábor ihr ein Angebot stellen würde, sollte sie es annehmen.  
 
Dies ist aber nur Logik, keine Politik. Aber auch das ist Politik, dass während sie Auge in Auge stehen, ein „neutraler” Kandidat nach vorne schleicht, hin und her lächelnd, mit feinen Schritten.  
 
Magyar Hirlap, 2002.09.12  

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Letzte Änderung am 10.11.2002
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